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Hilfen bei Gewalt

Hilfen bei Gewalt

Gewalt in der Familie war lange Zeit ein Tabuthema. Unzählige Frauen und Kinder litten unter brutalen und machtbesessenen Männern und Vätern. Heutzutage gibt es viele Stellen, an die sich betroffene Frauen und Kinder wenden können. Hierfür muss jedoch der Kreislauf der Gewalt durchbrochen und die eigene Angst bezwungen werden. Wie häusliche Gewalt zustande kommt und wie Sie sich und Ihr Kind schützen, erfahren Sie hier. Informationen zu Hilfen bei Gewalt in der Familie.

Gewalt in der Familie bzw. häusliche Gewalt ist vielseitig. Sie kann unter Eheleuten stattfinden, sich aber auch auf die Kinder erstrecken. In „klassischen“ Familien tritt sie ebenso auf wie in homosexuellen Ehen oder offenen Lebensgemeinschaften. Häusliche Gewalt kann Schläge, Tritte, Spucken und Gegenstände werfen umfassen. Sie kann mit Psychoterror, ständiger Kontrolle, Demütigungen und Einschüchterungen aber auch viel subtiler sein. In der Regel herrscht ein Machtgefälle zwischen den Partnern. Der eine Partner übt Macht über den anderen aus. Das kann bedeuten, dass er stärker ist, den anderen finanziell abhängig macht oder dessen soziale Kontakte nach außen hin unterbindet. Eltern besitzen sowieso mehr Macht als ihre Kinder. Wenn sie diese missbrauchen, wird dies ebenfalls als häusliche Gewalt angesehen. Auch sexueller Missbrauch des Partners oder der Kinder fällt in den Bereich häusliche Gewalt.

Gewalt in der Familie – Den Kreislauf der Gewalt durchbrechen

Die Opfer häuslicher Gewalt fühlen sich meist hilflos und unbedeutend. Sie haben gar nicht das Selbstvertrauen, sich gegen die Gewalt des Partners oder der Eltern zu wehren. Zudem haben sie neben aller Angst immer auch Schuldgefühle. Sie reden sich ein oder bekommen gesagt, dass sie an der schlechten Situation schuld seien. Außerdem wollen sie eine intakte Familie haben. Die Vorstellung, zur Polizei oder zum Jugendamt zu gehen, empfinden Sie als Verrat an der Familie. So geraten sie immer wieder in den Kreislauf der Gewalt.
Dieser nimmt meist den immer selben Ablauf: Der Partner oder die Eltern sind aus irgendeinem Grund wütend. Alle Beschwichtigungsversuche helfen nichts. Es kommt zu lautstarken Auseinandersetzungen, die in Handgreiflichkeiten enden. Häufig erkennen die Täter irgendwann, was sie getan haben. Zum Beispiel, wenn sie den Partner ernstlich verletzt haben, dieser zu gehen droht oder die Polizei rufen will. Ab diesem Moment beginnt sich der Täter zu entschuldigen. Er sucht die Schuld aber niemals bei sich. Er schiebt sein Verhalten auf den Alkohol, Stress in der Arbeit oder das Opfer. Er verspricht, dass es nie wieder dazu kommen wird. Vielleicht kauft er sogar Versöhnungsgeschenke. Nun wird das Thema eine Weile tot geschwiegen, bis es zur nächsten Eskalation kommt. Die Zeiten zwischen solchen Ausbrüchen werden erfahrungsgemäß immer kürzer.
Das fatale ist, dass das Opfer an eine Besserung glaubt. Es denkt, dass es sich nur mehr bemühen muss, damit es nie wieder zum Streit kommt. Es glaubt den Entschuldigungen des Täters. Dieser macht jedoch keinen inneren Wandel durch. Er hat lediglich Verlustängste. Und sobald diese schwächer werden als die Wut, kommt es zu neuen Konflikten.

Häusliche Gewalt – Hilfen bei Gewalt

Es gibt zwei Arten von Hilfen bei Gewalt. Die eine ist die Direkthilfe, wenn kein Aufschub möglich ist: Dann sollte nach Möglichkeit die eigene Wohnung verlassen und ein Freund besucht werden. Hier muss unbedingt die Polizei informiert werden. Diese kann den Täter gegebenenfalls in Gewahrsam nehmen. Hier setzt nun der langfristige Schutz vor häuslicher Gewalt ein. So kann durch das Gewaltschutzgesetz dem Täter der Zutritt zur gemeinsamen Wohnung für 6 Monate untersagt werden. Diese Zeitspanne kann maximal um weitere sechs Monate verlängert werden. Zudem können ihm von Amts wegen der Kontakt mit dem Opfer persönlich und in Form von E-Mails, SMS, Briefen oder Anrufen verboten werden. Somit hat das Opfer ausreichend Zeit, um ein Leben ohne den Täter zu organisieren.
Kinder und Jugendliche sollten sich bei häuslicher Gewalt an einen Freund wenden. Von hier aus sollten ebenfalls die Polizei und das Jugendamt eingeschaltet werden. Diese können gegen die Täter vorgehen und das Kind schützen. Wichtig ist es, sich einen sicheren Hafen zu schaffen, denn zu Hause ist es sehr unsicher. Ein solcher Hafen können ein Freund, ein Verwandter oder ein Vertrauenslehrer sein. Wenn ein Jugendlicher weiß, an wen er sich wenden kann, ist die Angst kleiner und Gefahrensituationen können besser gemeistert werden.
Unter folgenden Webadressen finden Sie Beratungsstellen, die Ihnen bei Gewalt in der Familie  helfen:

  • Frauen: http://www.gewaltschutz.info/index.php?kap_seite=7,1
  • Kinder und Jugendliche: http://www.gewalt-ist-nie-ok.de/was-tun/schutz.htm

Bildquelle: Kreislauf der Gewalt durchbrechen

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