Refertilisierung bei Mann und Frau
Es gibt mehrere Ursachen für eine Unfruchtbarkeit. Zum Beispiel eine Entzündung der Samen- oder Eileiter. Manche Menschen entscheiden sich aber auch bewusst für eine Sterilisation. Wenn sie später dann doch Kinder möchten, kann eine Refertilisierung helfen. Hierbei handelt es sich um eine Operation zur Erneuerung der Fruchtbarkeit. In diesem Artikel erhalten Sie nähere Informationen zur Refertilisierung.
Eine Refertilisierung soll die Fruchtbarkeit eines Menschen wieder herstellen. Diese kann auf natürliche Weise oder künstlich hervorgerufen sein. In den häufigsten Fällen haben die Patienten ihre Unfruchtbarkeit durch eine Sterilisation selbst herbeigeführt. Ein neuer Partner oder eine veränderte Lebenssituation können den Wunsch nach Kindern jedoch wieder wecken. In diesem Fall müssen die Samen- beziehungsweise Eileiter wieder miteinander verbunden werden. Für einen solchen Eingriff zahlt die Krankenkasse nicht.
Eine Unfruchtbarkeit kann jedoch auch krankheitsbedingt sein. Zum Beispiel wenn die Samen- oder Eileiter sich entzünden oder sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter befindet. Auch in diesem Fall kann eine Operation die Fruchtbarkeit wiederherstellen. Für einen solchen Eingriff zahlt die Krankenkasse. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft durch eine Refertilisierung nach einer Sterilisation höher.
Refertilisierung beim Mann
Bei einer Sterilisation beim Mann werden die Samenleiter voneinander getrennt. Im Krankheitsfall sind sie entzündet oder verletzt. In jedem Fall sind die Samenwege verschlossen. Dies kann durch eine Refertilisierung behoben werden. Hierfür gibt es zwei Operationstechniken: Die Vasovasostomie und die Tubulovasostomie. Diese beiden Techniken können ambulant durchgeführt werden. Der Patient ist hierbei örtlich betäubt oder befindet sich in Vollnarkose.
Nach einer Refertilisierung sollte einige Wochen lang kein Sport getrieben werden. Auch andere körperliche Anstrengungen sollten vermieden werden. So werden Verletzungen verhindert. Blutergüsse verheilen meist nach wenigen Tagen. Der Erfolg einer Refertilisierung sollte sich spätestens innerhalb eines Jahres eingestellt haben. Um dies zu prüfen, wird die Spermienqualität regelmäßig getestet. Je weniger Zeit zwischen einer Sterilisation und der Refertilisierung liegen desto besser sind die Erfolgschancen. Hat sich die Spermienqualität nach einem Jahr nicht deutlich verbessert, war die Refertilisierung erfolglos.
Refertilisierung bei der Frau
Die Ursachen einer Unfruchtbarkeit bei einer Frau können eine Sterilisation, eine Entzündung der Eileiter oder Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter sein. In all diesen Fällen kann eine Refertilisierung helfen. Anders als beim Mann ist die Refertilisierung bei einer Frau unter Vollnarkose unbedingt ratsam. Hierbei wird ein kleiner Schnitt im Bauchraum gemacht. Es ist auch möglich, den Eingriff mittels Bauchspiegelung zu machen. Die vernarbten oder entzündeten Eileiter müssen zunächst entfernt werden. Nun werden diese mithilfe feiner Instrumente unter einem Mikroskop wieder verbunden. Diese Techniken beherrschen nur sehr wenige Spezialisten. Der gesamte Eingriff dauert je nach Frau 1-3 Stunden. Er wird nur von der Krankenkasse übernommen, wenn keine Sterilisation vorgenommen worden war.
Eine Refertilisierung ist nach einer Sterilisation in 30-70% der Fälle erfolgreich. Nach einer Entzündung der Eileiter ist die Erfolgsrate niedriger. Eine Schwangerschaft hängt von vielen anderen Faktoren mit ab. Je jünger die Frau, desto größer die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu bekommen. Zudem ist die Fruchtbarkeit beider Partner entscheidend.
Bildquelle: Fruchtbarkeit herbeiführen