Selbst kleine Kinder können schon Unfälle erleben. Da ist es hilfreich, wenn ein Erwachsener in der Nähe ist, der Erste Hilfe beherrscht. Diese ist im Grunde ähnlich wie für Erwachsene. Allerdings sind die kleinen Körper noch empfindlicher. Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihr Kind nach einem Unfall versorgen können. Am besten lernen Sie aber in einem Erste Hilfe Kurs. Informationen zu Erste Hilfe bei Kindern.
Im folgenden haben wir für Sie grundsätzliche Informationen zum Thema Erste Hilfe bei Kindern zusammengestellt.
Erste Hilfe bei Kindern
Beulen und Quetschungen: Freuen Sie sich, wenn Ihr Kind nach einem Sturz eine Beule hat. Diese zeigt, dass das Blut nicht nach innen fließt. Solche Beulen sollten Sie möglichst schnell kühlen. Allerdings nicht mit Kühl-Pads, da diese viel zu kalt für ein Kind sind. Mit kissenartigen Beulen müssen Sie sofort zum Arzt gehen. Auch bei Quetschungen ist Kühlung angesagt. Ist der Finger in der Tür gequetscht worden, sollte er mindestens für fünf Minuten unter kaltes Wasser gehalten werden. Wenn Ihr Kind den Finger in Herzhöhe hält, kann das Blut leichter abfließen. Ist der Finger seltsam verdreht, extrem geschwollen oder unter dem Fingernagel ein Bluterguss, sollten sie unbedingt sofort den Kinderarzt aufsuchen.
Verbrennungen: Die heiße Herdplatte, die Kerze oder ein Sonnenbrand. Kinder können sich auf viele Arten verbrennen. Wichtig ist hierbei, dass die betreffende Körperstelle sofort gekühlt wird. Mindestens für eine Viertelstunde unter kühles (nicht kaltes!) Wasser. So vermeiden Sie die Entstehung größerer Brandnarben. Anschließend können Sie mit Kompressen den Schmerz lindern und die Entstehung von Brandblasen vermeiden. Sollten größere Hautbereiche verletzt sein, ist ein Besuch beim Kinderarzt unbedingt nötig.
Splitter und Nasenbluten: Einen Holzsplitter fängt sich ein Kind schnell einmal ein. Wichtig ist, dass er aus dem Körper entfernt wird. Beispielsweise mittels einer sauberen Stecknadel. Sollte dies nicht gelingen kann das Einweichen des Fingers helfen. Sollten sich dennoch Eiterblasen bilden können Sie diese vorsichtig ausdrücken. Bei Nasenbluten gilt die Devise: Kopf runter. Ansonsten kann das Blut verschluckt werden und Übelkeit hervorrufen. Legen Sie Ihrem Kind einen kühlen Lappen ins Genick. Dieser zieht die Blutgefäße zusammen. Zusätzlich können Sie die Nasenflügel leicht zusammendrücken. Hierdurch wird die Blutung gestoppt. Falls dies nicht gelingt und Ihrem Kind schwindelig ist, sollten Sie zum Kinderarzt gehen.
Durchfall und Vergiftungen: Es gibt verschiedene Arten von Durchfall. Neben verdorbenem Essen und Viren können auch Stress oder eine Nahrungsumstellung Durchfall verursachen. Wichtig ist, dass der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen wird. Lassen Sie Ihr Kind daher sehr viel trinken. Verschwindet der Durchfall nach 6-12 Stunden immer noch nicht, ist ein Besuch beim Kinderarzt notwendig. Nachts oder am Wochenende sollten Sie sich nicht scheuen, den Notruf anzurufen. Vergiftungen entstehen durch Pflanzen oder Waschmittel. Beide sind jedoch sehr bitter und werden oftmals wieder ausgespuckt. Allerdings können bereits kleine Mengen im Magen gefährlich werden. Im Falle der Pflanzen ist daher Entgiftung angesagt. Dies gelingt mit medizinischer Aktivkohle. Am besten informieren Sie sich bei der Giftnotrufzentrale (06131-19240). Bei Waschmitteln muss ein Aufschäumen im Magen verhindert werden. Geben Sie Ihrem Kind daher keinesfalls etwas zu Trinken. Lösen Sie auch unter keinen Umständen Erbrechen aus. Beides fördert die Schaumbildung im Magen und einen Übertritt in die Luftröhre. Entschäumen Sie mit Entschäumern aus der Apotheke oder geben Sie Ihrem Kind ein Stück trockenes Brot. Nach einem Anruf bei der Giftnotrufzentrale (s.o.) heißt es dann: Ab ins Krankenhaus.
Stürze: Nach einem Sturz kann das Gehirn beeinträchtigt sein. Gerade bei kleinen Kindern, die vom Wickeltisch gefallen sind. Hier müssen Sie die Reaktion ihres Kindes testen. Wenn Ihr Kind weint, sich aber beruhigen lässt, ist vermutlich alles in Ordnung. Eine Beule ist ebenfalls ein gutes Zeichen. Ist das Kind jedoch still und blass oder erbricht sich, ist sofortige Hilfe unerlässlich. Rufen Sie den Notarzt an. Und selbst, wenn alles in Ordnung sein sollte, ist ein Besuch beim Kinderarzt am nächsten Tag ratsam.
Erste Hilfe Kurs
Viele Unfälle sind relativ harmlos. Immer wieder verletzen sich Kinder jedoch schwer. Da ist es wichtig, bestimmte Techniken der Ersten Hilfe zu kennen. Diese bekommen Sie in einem Erste Hilfe Kurs anschaulich vermittelt. Solche Kurse werden vor allem von der Feuerwehr und Rettungsdiensten angeboten. Diese Kurse laufen meist über mehrere Wochen und gehen verschiedene Unfallarten durch. Den kleinen Unkostenbeitrag sollten Sie als Investition in die Gesundheit und das Überleben Ihres Kindes verstehen.
Bildquelle: Erste Hilfe für Ihr Kind