Pneumokokkenimpfung bei Kindern
Es gibt eine große Anzahl an Krankheiten, die durch Pneumokokken ausgelöst werden. Unter anderem zählen hierzu die Hirnhautentzündung, die Lungenentzündung und die Mittelohrentzündung. Einen zuverlässigen Schutz vor diesen Krankheiten bietet die Pneumokokkenimpfung. Alles Wissenswerte zum Ablauf der Impfung und möglichen Risiken, erfahren Sie in diesem Artikel.
Laut der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts ist eine Pneumokokkenimpfung für alle Kinder ratsam. Diese Empfehlung unterscheidet sich von denjenigen von vor 2006, als die Pneumokokkenimpfung noch ausschließlich für Kinder mit angeborenen Immunkrankheiten empfohlen wurde. Auch Personen über 60 Jahren schützen sich mit einer Pneumokokkenimpfung effektiv vor durch Pneumokokken ausgelösten Infektionen. Üblicherweise muss eine einmal vorgenommene Pneumokokkenimpfung nicht mehr aufgefrischt werden. Dies gilt jedoch nicht für chronisch Kranke und Kinder mit angeborenen Krankheiten und Organtransplantaten.
So funktioniert die Pneumokokkenimpfung
Bei der Pneumokokkenimpfung handelt es sich um einen Todimpfstoff. Es werden also keine lebenden Erreger gespritzt, weswegen durch eine Pneumokokkenimpfung auch keine Infektion ausgelöst werden kann. Vielmehr handelt es sich bei dem Impfstoff um eine Imitation der Außenhülle von Pneumokokken. Der Körper erkennt diese als Fremdkörper und bildet Antikörper dagegen aus. Bei sehr kleinen Kindern werden diese Hüllen gelegentlich an ein Zuckermolekül gekoppelt. Das hilft dem Körper dabei, die Hüllen als fremdartig zu erkennen. Gelangen nach der Impfung lebende Pneumokokken in den Organismus, werden diese vom Immunsystem erkannt und unschädlich gemacht.
Für diese Art der Impfung stehen verschiedene Impfstoffe zur Auswahl. Es gibt nämlich rund 90 Serotypen (Arten von Pneumokokken), die den Organismus befallen können. Der Impfstoff PCV7, der schon für Kinder zwischen zwei Monaten und fünf Jahren zulässig ist, schützt hierbei vor den sieben gängigsten Vertretern. Der reine Polysaccharid-Impfstoff, der vor 23 Serotypen schützt, ist jedoch erst ab dem zweiten Geburtstag zulässig. Vor der Pneumokokkenimpfung sollten mit dem Kinderarzt daher die Chancen und Risiken der einzelnen Impfstoffe besprochen werden.
Mögliche Nebenwirkungen der Pneumokokkenimpfung
Die häufigsten Nebenwirkungen einer Pneumokokkenimpfung sind Impfreaktionen an der Einstichstelle. So kann es zu Ausschlägen und Schwellungen kommen. Doch auch Müdigkeit, Durchfall und Fieber sind mögliche Nebenwirkungen der Impfung. In einigen Fällen kann es auch zu Übelkeit, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit kommen. Gerade in Kombination mit anderen Impfungen treten bei der Pneumokokkenimpfung Nebenwirkungen wie Fieber auf. Dennoch wiegen die möglichen Nebenwirkungen der Impfung weniger schwer, als die möglichen Komplikationen beim Ausbrechen der eigentlichen Krankheit. Schließlich ist ein Schutz vor der Krankheit immer besser als eine Behandlung dieser.
Vor jeder Impfung sollte deshalb eine Risiko-Nutzen-Abwägung stattfinden. Denn die Impfung schützt lediglich vor den in ihr enthaltenen Serotypen. Ein allgemeiner Schutz vor Pneumokokkenifektionen besteht also nicht. Gerade chronisch Kranke und Menschen mit schwachem Immunsystem können sich durch eine Pneumokokkenimpfung aber vor einer zusätzlichen Belastung ihres Körpers schützen.
Insbesondere durch die geringe Wahrscheinlichkeit auf Nebenwirkungen durch den Todimpfstoff stellt die Pneumokokkenimpfung einen sinnvollen Schutz gegen Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und Hirnhautentzündungen dar. Bevor man sich jedoch für eine Pneumokokkenimpfung entscheidet, sollte man mit dem Kinderarzt alle Chancen und Risiken absprechen, die mit dieser einhergehen.
Bildquelle: Pneumokokkenimpfung ist für alle Kinder ratsam